Blasenschwäche beziehungsweise Inkontinenz ist in Deutschland nach wie vor ein Thema, über das nicht gerne gesprochen wird. Dabei ist unkontrolliertes Wasserlassen kein seltenes Problem. Sieben Fakten zur Blasenschwäche.
- Etwa sechs bis acht Millionen Menschen in Deutschland sind von Inkontinenz betroffen. Dabei sind Frauen etwa zwei bis viermal häufiger inkontinent als Männer und vor allem im Alter schlägt die Erkrankung zu. Neben Demenz und Stuhlinkontinenz gehört Harninkontinenz zu den häufigsten Alterserkrankungen bei Menschen ab 65.
- Die Kosten für Medikamente im Zusammenhang mit Inkontinenz liegen bei etwa 106 Milliarden Euro im Jahr (Stand: 2004). Etwa 0,2 Prozent der Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherungen wurden für aufsaugende Inkontinenzprodukte aufgewendet.
- Die Wahrscheinlichkeit, irgendwann an Blasenschwäche zu leiden, ist höher als das Risiko, an Bluthochdruck zu erkranken.
- Es gibt verschiedene Arten der Inkontinenz. Diese sind:
- Dranginkontinenz / überaktive Blase
- Belastungsinkontinenz
- Mischinkontinenz
- Überlaufinkontinenz
- Neurogene Detrusorüberaktivität
- Inkontinenz in der ambulanten und stationären Versorgung im Vergleich: 76,3 Prozent der stationären Bewohner von Alten- und Pflegeheimen leiden laut dem Bundesverband Medizintechnologie unter Inkontinenz. Dem stehen 53 Prozent bei den von Pflegediensten ambulant betreuten Personen gegenüber. Insgesamt werden 75 Prozent aller Inkontinenzpatienten zu Hause versorgt.
- 40 Prozent der von Inkontinenz betroffenen Menschen leiden auch unter Hautirritationen im Intimbereich
- Und schließlich der Beleg dafür, dass Inkontinenz ein sehr sensibles Thema ist: Etwa 80 Prozent der Betroffenen gehen nicht erst zum Arzt – sagt zumindest das Magazin Ratgeber aus Ihrer Apotheke. Das Städtische Klinikum München nennt etwa 60 Prozent als Größenordnung derer, die nicht zum Arzt gehen.